Von Bangkok nach Singapur - nach dem Stress kam das Paradies
Knapp am Knast vorbei hinein nach Thailand…
Der Flug von Kalkutta nach Bangkok hätte eigentlich kein großes Kapitel sein müssen, aber unterschiedliche Ansichten darüber, ob die Nutzung des von mir verwendeten GPS-Geräts in Indien legal sei oder nicht, führten erst einmal zu meiner vorläufigen Festnahme am Flughafen Kalkuttas. Nach einigen geringfügig absurden Situationen (Wer hat auch schon einmal das Telefon in der linken Hand gehalten, um mit dem Generalkonsul zu sprechen, während gleichzeitig am rechten Arm durch zwei Inder verpflichtende medizinische Eingangsuntersuchungen durchgeführt werden?) wurde ich noch in der gleichen Nacht wieder entlassen und musste vorher einige Stunden nur vor, aber nicht in der Arrestzelle (schön ist sie übrigens nicht) sitzen - mein Flug war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon längst ohne mich in Bangkok gelandet. Am nächsten Abend klappte dann aber alles mit der Ausreise, sodass ich am folgenden Morgen endlich in Bangkok ankam. Und was für ein angenehmer Kontrast diese Stadt zu Indien nun war: Die Ruhe, die Sauberkeit. Kaum jemand hupt, selbst im Stau. Autos machen Platz für Rettungswagen. Manche Menschen bleiben an Fußgängerampeln stehen. Es gibt Fußgängerampeln. Es gibt Ampeln. “Lautes, lebendiges und quirliges Bangkok”? Gegen Nordindien war das hier eher das Westufer des Starnberger Sees (an welchem sich der König Thailands übrigens häufig aufhält). Und Bangkok hat viel interessantes zu bieten. Im Verlauf mehrerer Tage vertiefte ich mich ins thailändische Essen und einige der wichtigsten buddhistischen und weltlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Bevölkerung Thailands folgt zum allergrößten Teil den Lehren Buddhas. Direkt in der Nachbarschaft meines Hostels war unterhalb eines Tempels für die Einheimischen eine Art kleiner “Spenden-Freizeitpark” eingerichtet: An allerlei unterschiedlichen „Stationen“ konnte man 20 Baht spenden und dafür irgendeine Sache machen, sei es eine Räucherkerze anzuzünden oder ein Teelicht in einen kleinen Teich zu setzen, wo es dann um eine Buddha-Skulptur herumschwimmt. Hinter einer Art Luftschleuse, in welcher irgendeine Art Dampf aus Düsen kam, wartete ein Mönch auf Gläubige, um mit ihnen zu meditieren. Bangkok hat übrigens ein neues U-Bahnsystem. Alles ist sauber und modern. Die Bahnsteige sind mit automatischen Türen ähnlich konzeptioniert wie in Dubai. Beim Tempel des Smaragd-Buddhas, dem Nationalheiligtum Thailands, nahm ich an einer kostenlosen Führung teil, welche von einer Frau in einer (militärischen?) Uniform durchgeführt wurde. Warum ich trotz zahlreicher Besucher bis zum Schluss der einzige Teilnehmer dieser Führung war (welche von anderen Leuten in Uniform fotografisch festgehalten wurde), erschloss sich mir nicht, aber mir sollte es recht sein. Nach einigen sehr schönen Tagen in Bangkok ging es wieder weiter. Nach dem Stadtverkehr in indischen Orten konnte mich das Radfahren in Bangkok nicht mehr aus der Ruhe bringen. Außerhalb der Stadt war ich etwas erstaunt darüber, dass doch durchaus recht viel Müll in der Landschaft herum lag. Südwestlich von Thailands Hauptstadt, immer in der Nähe der Meeresküste, fährt man auf den kleinen Landstraßen durch ausgedehnte Salzseen, in welchen Meersalz gewonnen wird. Ansonsten erinnerte mich die Umgebung sehr oft ausgerechnet an Dänemarks Westküste: offenes Grasland, ein paar Wäldchen, das Meer meistens knapp außerhalb der Sichtweite, und leider auch immer ein beständiger Gegenwind. Die beiden wesentlichen Unterschiede zu Dänemark bestanden in den schwülen 33 °C und den vielen, durchaus nervtötenden Hunden. Die Ferienorte auf der Strecke erinnerten mich dann wiederum etwas an die polnische Ostseeküste außerhalb der Saison: viele geschlossene Restaurants und Hotelanlagen, etliche verlassene Objekte und nur vereinzeltes Auftreten von anderen Menschen. Mein Vorankommen wurde ab und zu durch Gewitterzellen gebremst. Doch bald zeigte sich die Ostküste Thailands von ihrer besten Seite: lange Sandstrände, kleine Inseln, große Höhlen, sehr gutes Essen und gute, ruhige Straßen - ein Radreiseparadies. Unterwegs traf ich an einem Tag etwa drei Dutzend (!) einheimische Reiseradler, die für einen guten Zweck durch den Süden Thailands fuhren. Einer von ihnen zog sogar einen ganzen Buddha-Schrein auf einem Anhänger hinter seinem Rad auf der Schnellstraße her, das ist Einsatz! Ich schenkte ihm ein Blatt des Bodhi-Baums aus Indien, welches ich dort aufgesammelt hatte, nachdem es vom Baum gefallen war. Gefreut hat er sich, auch wenn er mir wohl nicht wirklich geglaubt hat, dass das Blatt tatsächlich von dort stammt. Vor Krabi schob mich dann endlich wieder ein Rückenwind an. In Ao Nang legte ich zwei gute Pausentage ein. Dies hielt mich nicht von einer kleinen Wanderung auf einen nahegelegenen Berg ab. Die Geräuschkulisse im Regenwald war beeindruckend: große Insekten sorgten für ein ohrenbetäubendes Summen, Pfeifen und Piepen. Manche klangen wie ein rückwärtsfahrender LKW, manche wie Drohnen, manche wie Alarmanlagen. Von Ao Nang aus waren es nur noch ein paar Etappen bis nach Malaysia. Die Regenfälle wurden nun so stark, dass ich teilweise über etwas überschwemmte Straßen fahren musste. Kurzzeitig wurde das Wasser so tief, dass die Vordertaschen aufschwammen - dann besteht immer das Risiko, dass das Vorderrad an Traktion verliert. Kurz vor der Grenze traf ich einen russischen Reiseradler, der zu Beginn der Mobilisierung letztes Jahr recht überstürzt mit seinem Rad aus Russland geflohen war. Ein schweres Los, die Reise fortsetzen zu müssen… Ich kann froh sein, über den Abschluss der Reise selbst bestimmen zu können. So weit war es aber noch nicht, denn nach einer reibungslosen Ausreise ganz ohne vorläufige Festnahme wartete mit Malaysia das nächste Land auf mich…
Nordmalaysia: drei Ethnien und ein Wald, in dem die Elefanten hausen
Malaysia begrüßte mich zunächst etwas unwirsch mit einem recht kurzen, aber brutal steilem Anstieg und einer noch steileren Abfahrt (mehr ein kontrolliertes Herunterfallen vom Berg…), welche einen Tausch der hinteren Bremsbeläge nach sich zog. Unten angekommen radelte ich über eine kleinere Landstraße bis Kangar (nicht zu verwechseln mit “Kangal”…), der ersten größeren Stadt in Malaysia. Der Fahrstil der Malaysier war leider erheblich risikofreudiger als der der Thais. In Kangar zeigte sich ein Bild, welches typisch für malaysische Städte (und auch Singapur) ist: neben der malaiischen Gemeinschaft gibt es auch lebendige chinesische Viertel und ab und zu ein paar indische Straßenzüge. Aus diesen drei Ethnien setzt sich die Bevölkerung Malaysias zusammen. Die ländlichen Gebiete zwischen den Orten waren in der Regel malaiisch besiedelt und konservativ-islamisch geprägt. Die Männer tragen dort Bart und immer lange Hosen, die Frauen fast ausnahmslos das Kopftuch, während es in den Städten, insbesondere innerhalb der chinesischen Viertel, lockerer zugeht, was die Kleiderordnung betrifft. Seit der Türkei war es das erste Land auf meiner Reise, welches wieder primär das lateinische Alphabet verwendet. Ein Wäscherei-Besitzer in Kangar brachte mir gleich bei, wie ich auf Malaiisch einen Kaffee bestellen und mich bedanken kann. Das Nebeneinander der drei großen Bevölkerungsgruppen hat zur Folge, dass in Malaysia drei der reichsten Küchen aufeinander treffen - wer ein Urlaubsland zum sich pausenlos vollfressen sucht, ist hier gut aufgehoben! (Gilt jedoch nur für die Städte - auf dem Land kann es durchaus schwieriger sein, ein geöffnetes Restaurant zu finden.) Von Kangar aus fuhr ich entlang der Küste der Straße von Malakka nach Butterworth, wo mein Fahrrad auf das Dach einer Personenfähre verladen wurde, die mich nach George Town auf der Insel Penang übersetzte. George Town verfügt über ein richtiges “Little India” und ein sehr ausgedehntes chinesisches Viertel. Das enge Nebeneinander von chinesischen Handelshäusern, Hindutempeln, Moscheen und britischer Kolonialarchitektur ist speziell. Zwischendrin stehen noch ein paar Gebäude im Art déco, sehr schön! Von George Town aus setzte ich wieder zurück nach Butterworth über, um von dort in den Regenwald Nordmalaysias aufzubrechen. Sobald ich dort angekommen war, begrüßte mich wieder die besondere, aber manchmal auch etwas gruselige Geräuschkulisse. Am Straßenrand standen Hinweisschilder auf Tapire und Elefanten. Die hier lebenden Schabrackentapire sind aber leider extrem selten und zudem nachtaktiv, weshalb die Chancen, einen tagsüber auf der Straße anzutreffen, gegen Null tendieren. Der häufiger zu sehende Elefantendung verriet aber, dass die Dickhäuter hier durchaus häufiger unterwegs sind. Einen Morgen traf ich dann kurz nach dem Losfahren, keinen Kilometer von dem Ort entfernt, an welchem ich gezeltet hatte, tatsächlich auf einen Elefantenbullen, der rechts neben der Straße an Büschen und dem hohen Gras fraß. Das Vorbeiradeln am Elefanten war mit einiger Anspannung verbunden (es wäre sehr ungünstig, von ihm als eine Bedrohung identifiziert zu werden…). An einer Stelle stand links am Straßenrand ein Hinweisschild auf Affen. Und von jenen versammelten sich nach und nach immer mehr in meiner Nähe, bis es im Gebüsch auf der gegenüberliegenden Straßenseite etwa drei Dutzend gewesen sein dürften. Einer der größeren Affen, sicherlich das Alphamännchen, gab mir mit Fauchen und Zähnezeigen zu verstehen, dass ich mich besser verkrümeln soll. Einige Tage später stürmte ein zähnefletschender Affe von links auf mich zu, verhaspelte sich aber zum Glück in einer Leitplanke - sie sind hier durchaus weniger entspannt als ihre indischen Kollegen… Die Fahrt durch den Regenwald bot viele schöne Ausblicke und einige wunderbare Straßenabschnitte. Ab und zu vorbeifahrende Lastwagen, die mit dicken Baumstämmen beladen waren, zeigten aber, dass auch hier diese Welt nicht unbedroht ist. Spätestens in den ausgedehnten Ölpalmenplantagen der Ostküste war dann jede biologische Vielfalt dahin. EIn paar Affen hier und da, aber Hinweise auf Elefanten und Tapire hatten sich erübrigt. Ich will hier aber nicht mit dem Zeigefinder auf den Ölpalmenanbau zeigen - der Prozess, welcher hier stattfindet, ist bei uns in Mitteleuropa schon spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts längst abgeschlossen. Man muss nur einen Tag durch die Kiefermonokulturen oder endlosen Felder Deutschlands fahren, um einzusehen, dass die Situation bei uns kein Stück besser, sondern sogar noch deprimierender ist.
An Malaysias Ostküste zur hinterletzten Straße und nach Singapur
An Malaysias Ostküste angekommen, radelte ich meistens auf kleineren Landstraßen entlang der Küste nach Süden. Das Meer sah ich eher selten, aber an einigen Stellen gelangt man gut mit dem Fahrrad an den Strand. Bei Kuala Terengganu (“Kuala” bezeichnet übrigens die Mündung eines Flusses oder den Zusammenfluss von zwei Flüssen) waren an einem Freitagmorgen sehr viele einheimische Rennradler unterwegs, von denen mich ein paar zum Frühstück einluden. Die Sportler aus der Mittel- und Oberschicht Malaysias sind ambitioniert und auf dem besten Material unterwegs, welches namhafte Rennradhersteller aktuell zu bieten haben. Am Wochenende zeltet gefühlt halb Malaysia in den Baumreihen hinter den Stränden. In einem Wäldchen am Meer traf ich dann einen Vespa-Club aus Terengganu – die italienischen Roller haben also auch hier ihre Fanbasis. Ich bekam einen guten Einblick in die Gesellschaftserwartungen, die an junge Menschen in Malaysia gestellt werden. Später brachte jemand eine Auswahl an frittierten malaiischen Snacks vorbei: zerkleinerter und gebratener Fisch („Keropok Lekor“), Kartoffeln oder Bananen, alles ziemlich gut schmeckend, dazu noch Chips aus zermahlenem Fisch. Die Gastfreundschaft war hier sehr groß! Die Ostküste ist meistens dichter besiedelt, aber es gibt auch einsamere Gegendenden. EInmal ging die Straße etwa 90 Kilometer lang durch einen dichten Küstenwald. Nur ganz selten fand ich mal ein paar kleine Häuser entlang der Straße, dafür trieben um so mehr Affenrudel ihr Unwesen auf und neben dem Asphalt. Nach etwa 20.000 Kilometern auf dem Fahrrad und etwa 500 Tagen Reisedauer erreichte ich dann eine Kurve einer sehr kleinen Küstenstraße am südöstlichsten Ende der Malaiischen Halbinsel. Diese Kurve ist das Stück Straße auf dem eurasisch-afrikanischen Festland, welches über die Luftlinie am weitesten von Deutschland entfernt ist. Oft hatte ich vor Beginn der Reise auf das Satellitenbild dieser Stelle geschaut. Wie es dort in der Realität wohl aussehen würde? Eine Rechtskurve, links ein verlassen wirkendes Haus zwischen Palmen, geradeaus das Meeresufer und etwas Gras auf einem Hügel. Es war ruhig hier. Der Wind blies vom Meer, ein kleines Boot mit einem Mann fuhr vorbei. Weiter draußen konnte ich eine Bohrinsel erkennen. Ein einziges Auto fuhr vorbei. Letztendlich war auch diese Kurve an dieser Stelle nur ein kleines Stück Asphalt. Was sollte sie auch sonst sein. Immerhin ein Stück recht neuer Asphalt. Ich machte ein paar Bilder und fuhr zufrieden wieder weiter. Etwa 120 Kilometer zurück in westliche Richtung erreichte ich dann Singapur. Die Stadt war schon immer ein Ort, den ich per Fahrrad erreichen wollte. Dabei wäre hier die Einreise fast schiefgelaufen: die Grenzpolizistin wollte mein Weiterreiseticket nach Indonesien sehen, welches ich natürlich noch nicht hatte, da das hier eine verdammte Landgrenze war. Ich tat das, was ich immer in solchen Situationen mache: freundlich irgendwelche unverständlichen englischen Sätze brabbeln und dabei selbstbewusst irgendwelche Dokumente vorzeigen. Recht schnell war sie genervt von mir und sagte, dass ich weiterfahren soll. Bald landete ich auf einem Mountainbiketrail durch dichten Wald (in Singapur!), der nach und nach immer steiler und schlammiger wurde. Spätestens als auf einem Wegweiser das Wort „Survival“ (“Überleben”) stand, war mir klar, dass ich mit einem beladenen Reiserad hier eigentlich nichts zu suchen hatte. Nach der Folter war ich dann aber wieder auf Singapurs befestigter und teilweise sehr guter Radinfrastruktur unterwegs. Ich kam in einem Hostel in Chinatown unter. In der Nachbarschaft tanzten Chinesen vor einem buddhistischen Tempel. Es stehen hier viele traditionelle Gebäude neben modernen Wolkenkratzern – ein sehr spannendes Stadtbild! In vielen Aspekten wirkte Singapur wie der “große Bruder” von George Town auf mich. Die folgenden Tage widmete ich mich vor allem dem Essen. Es gibt in Singapur einfache Essstände, welche mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden. Auf dem Teppich sind sie trotzdem geblieben und eine Mahlzeit kostet nicht mehr als ein paar Dollar, was in der sonst sehr teuren Stadt bemerkenswert ist. Entlang eines langen Küstenradwegs, der mich augrund der vielen auf dem Meer wartenden Frachtschiffe etwas an den Radweg im asiatischen Teil Istanbuls erinnerte, fuhr ich dann zu einem kleinen Fähranleger, von wo aus ich meine Reise auf die Inseln Indonesiens fortsetzte.
Zwei Videos: Geräusche im Regenwald
Über das Radfahren auf diesem Abschnitt
Thailand, von Bangkok nach Malaysia: Das Radfahren in Bangkok war nicht sonderlich schwer. Zwar gibt es sicherlich radfreundlichere Städte auf der Welt, aber die Straßen waren in der Regel breit genug und der Verkehr nie zu hektisch. Die kleinen Landstraßen an der Küste des Golfs von Thailand waren stets in einem sehr guten Zustand und verkehrsarm. An mehreren Stellen konnte ich sogar moderne Radwege nutzen, die durchaus über 20 Kilometer lang waren. Die Versorungslage in Thailand ist äußerst komfortabel: zu jeder Tageszeit findet man viele, gute Straßenrestaurants und in sehr vielen Dörfern gibt es die rund um die Uhr geöffneten 7-Eleven-Supermärkte. Kaum ein anderes Land auf der bisherigen Reise war derart einfach zu handhaben wie Thailand, was die Wahl der Route und die Versorgung unterwegs betrifft! Einzig die Hunde fielen mir negativ auf. Es handelt sich nicht um Straßenhunde, sondern erziehungsbefreite Haus- und Hofhunde. Insbesondere an der Ostküste Thailands sprinteten mir auf 30 Kilometern manchmal mehr Hunde hinterher als auf fast 3.000 Kilometern Indien und Nepal.
Malaysia: Der Fahrstil in Malaysia ist leider erheblich weniger entspannt als in Thailand und die Landstraßen sind oft schmal. Ein netter Vorteil: hinterherhetzende Hunde gibt es in Malaysia eigentlich gar nicht mehr! Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich sich Hunde in unterschiedlichen Ländern verhalten… Entlang der Westküste kann man bis Penang/George Town meistens noch einer echt schönen, kleinen Küstenstraße folgen (ein ganz kleiner Schotterabschnitt ist auch dabei). Die Hauptstrecke Nr. 4 von Penang an die Ostküste Malaysias ist in einem guten Zustand, die Verkehrsdichte aber durchaus erheblich. DIe Wahrscheinlichkeit, auf wilde Elefanten zu treffen, ist dort recht hoch. Wer von der malaysischen Ostküste nach Singapur radeln möchte, kann versuchen, ein Ticket für die Fähre von Pengerang nach Singapur zu ergattern - auf diese Weise würde man den nicht ungefährlichen Straßen von Johor Bahru entgehen. Die Versorungslage mit Lebensmitteln und Wasser ist nicht mehr ganz so komfortabel wie in Thailand (gut, noch einfacher als dort geht es auch wirklich nicht), aber länger als etwa 80 Kilometer dauern die Durststrecken in der Regel auch nicht. Die vielen Straßenrestaurants sind (leider) meistens nur auf eine bestimmte Mahlzeit des Tages spezialisiert. Frühstücksrestaurants haben nur vormittags geöffnet und Abendrestaurants erst nach Sonnenuntergang. Unterwegs ein passendes zu finden, ist daher auch manchmal Glückssache. Die Preise in Straßenrestaurants sind extrem günstig. Ich bezweifle, dass man sie durch Selbstkochen (was angesichts der malaiischen Küche eh ein Frevel wäre) preislich überhaupt unterbieten könnte.
Singapur: Die reiche Stadt inmitten Südostasiens verfügt erfreulicherweise über eine ausgedehnte Radinfrastruktur. In der Praxis handelt es sich dabei aber meistens um kombinierte Fuß- und Radwege, weshalb man zu Stoßzeiten in den belebteren VIerteln viel Geduld benötigt. Der Mountainbiketrail im Bukit-Timah-Reservat ist tatsächlich ein richtiger Mountainbiketrail, weshalb ich davon abrate, sich hier mit dem beladenen Reiserad hin zu verirren. EIne sehr gut zu fahrende Strecke befindet sich entlang einer alten Bahntrasse (“Rail Corridor”) im Westen der Stadt. Entlang der Südküste gibt es einen sehr guten, durchgängigen und über 20 Kilometer langen Radweg, über welchen auch das Fährterminal Tanah Merah gut erreicht werden kann.